Der Winter zeigte sich von seiner eisigen Seite, und das Glatteis zwang uns Lions Wiesbaden Kurpark, unseren geplanten Abend samt Besuch der Wiesbadener Synagoge um eine Woche zu verschieben. Doch diese unvorhergesehene Verzögerung hielt uns nicht davon ab, diesen wichtigen Abend nachzuholen. Am Abend des neuen Termins begann das Programm mit einem besonderen kulturellen Höhepunkt: dem Besuch der Synagoge in Wiesbaden. Pünktlich um 18 Uhr trafen die Lions-Mitglieder zusammen, um sich gemeinsam auf den Weg zu machen. Die Synagoge, ein bedeutendes kulturelles und religiöses Zentrum in der Stadt, öffnete ihre bemerkenswert gut gesicherten Türen für uns. Schon hier kommen wir nicht umhin festzustellen: nicht jeder fühlt sich geborgen in unserem sonst so beschaulichen Wiesbaden.
Herr Landau empfing uns dennoch mit offenen Armen und schon begann die einfühlsame und respektvolle Entdeckungsreise durch die jüdische Gemeinde.
Herr Landau, ein angesehener Vertreter der Gemeinde, fesselte die Zuhörer mit seinen Einblicken, Erzählungen und seinem Wissen über die reiche Geschichte und lebendige Gegenwart der jüdischen Gemeinschaft in der Stadt. Inmitten dieser historischen Kulisse und in Gesellschaft von Gleichgesinnten eröffnete sich uns die Möglichkeit, neue Perspektiven zu gewinnen und das Verständnis für die Vielfalt und Bedeutung der jüdischen Kultur zu vertiefen. Es war ein Abend, der trotz der ursprünglichen Herausforderungen durch das Glatteis zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde – ein Abend, der die Werte der Lions-Bewegung, Gemeinschaft, Verständnis und Unterstützung, auf wunderbare Weise verkörperte.
Doch während wir die reiche Geschichte und lebendige Gegenwart der jüdischen Gemeinschaft erforschten, konnten wir nicht ignorieren, dass sich viele Juden in Deutschland in diesen Tagen nicht immer sicher fühlen. Der derzeitige Konflikt zwischen Israel und Hamas hat weltweit Ängste und Spannungen geschürt, und auch hierzulande sind die Auswirkungen spürbar. So berichtet Herr Landau, dass am Sabbat die Synagoge leerer ist als sonst, weil die Gemeindemitglieder aus Angst zuhause bleiben.